Sonnenkost und Mikronährstoffe

05.08.2011 von Alexander Lay

Eine sinnvolle Möglichkeit, den Krankheiten ihren Nährboden zu entziehen

Wussten Sie, dass von der WHO 80% aller Erkrankungen (!) als ernährungsbedingt eingestuft werden?
Sie glauben, es kann Sie nicht treffen? Dann lesen Sie bitte nicht weiter – und Sie sollten dann auch besser weiter beten.

Die Wahrheit ist: Die Statistik arbeitet knallhart gegen Ihren Glauben.
Fast ein Drittel aller Kosten im Gesundheitswesen werden durch ungesunde Ernährung verursacht. Auch wenn Sie weiterhin glauben, das hätte alles nichts mit Ihnen zu tun, so helfen oft einige wenige Ratschläge: Die guten Dinge sind meist einfach!

Die Ernährungssituation, auch in unserer so genannten zivilisierten Welt, ist keinesfalls als Bedarfs deckend zu bezeichnen. Die Zunahme von Zivilisationskrankheiten ist ein deutlicher Hinweis auf eine unzureichende Nährstoffmittelzufuhr. Viele Menschen leiden unter einem verschleierten Mikronährstoffmangel, obwohl sie übergewichtig sind.

Jeder Mediziner und dessen Patienten, welche mit Mikronährstoffen (orthomolekular) arbeiten und diese Defizite laborbasiert vor Augen haben, wissen um diese Tatsache.
Jeder weiß: Jod verhindert eine Kropfbildung, Eisen ist gut bei Blutarmut, Magnesium hilft bei Muskelkrämpfen und Schwangere nehmen Folsäure ein um Nervenschäden des ungeborenen Kindes zu verhindern. Doch damit erschöpft sich dann schon das Allgemeinwissen; und leider auch das Wissen vieler Therapeuten.
Die Mikronährstofftherapie führt zu Unrecht ein Schattendasein in unserem medizinischen System und ist vielfach unbegründeter Kritik ausgesetzt.

Dies rührt einerseits von Unkenntnis biochemischer Grundgesetze und andererseits von Lobby-gesteuerter Desinformation her.

Es muss nicht immer der medizinische Maximalzustand eines Mangels vorliegen (Skorbut, Beri-Beri, etc.). Gerade in der fordernden modernen Zeit spielen die Zwischenstadien solcher Mängel eine immer größere Rolle- und sei es auch nur als Befindlichkeitsstörung. Selen und Zinkmangel, wie ebenfalls Vitamin D und Vitamin C Mängel sind auch in Deutschland keine Seltenheit. Die Gründe sind Stoff für weitere Artikel.

Die richtige Ernährung ist gleichzeitig auch die beste Medizin. Was ist also der Idealzustand? Antworten kann unsere evolutionsbiologische Entwicklung liefern. Der moderne Mensch ist genetisch noch immer an die Ernährung der Jäger und Sammler angepasst. „Lebendiges nur aus Lebendigem“ lautet hier ein Grundsatz.

Der Idealzustand ist die Beschickung eines gesunden Verdauungsapparates mit natürlicher Sonnenkost: „Natürlich“ meint hier: Nicht vorbehandelt, bestenfalls aus der eigenen Region und sozusagen von der Hand in den Mund.
„Natürlich“ meint hier ausdrücklich eine nicht raffinierte, „entwertete“ Kost, nicht bestrahlt, nicht mit Zusatzstoffen versehen und nicht wochenlang eingelagert. So nimmt der  Durchschnittsbürger pro Jahr mehrere Liter Pestizide durch vorbehandeltes Obst und Gemüse zu sich etc... Die „Entwertung“ unserer Kost sorgt so gleichsam zeitversetzt für volle Krankenhausabteilungen. Auch die massive Zunahme von Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Verhaltensauffälligkeiten, speziell bei Kindern, ist unübersehbar und nicht mehr weg zu diskutieren.

In Zeiten, in denen von der Nahrungsmittel-Industrie sogar der „Ampelcode“ blockiert wird (Dreifarbige Kennzeichnung der Lebensmittel entsprechend Ihrem Zucker-, Eiweiß- und Fettanteil), sind wir leider auch mit dem gesündesten Verdauungssystem soweit entfernt vom Idealzustand wie eine Ameise vom Mars. Schaffen Sie mehrere Obstmahlzeiten am Tag?
Einfach gesagt: Jeder Mensch, der diesem Zustand nicht nahe kommen kann, benötigt eine Zusatzversorgung mit Mikronährstoffen.

Dies ist sinnvoll in der Prävention (lat.: prävenire: der Krankheit zuvorkommen) als auch in der Therapie bestehender Erkrankungen. Sogar bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme ist eine begleitende Gabe von Mikronährstoffen eigentlich Pflicht. Die Einnahme jedes Medikamentes strapaziert die körpereigene Biochemie sehr speziell. So schwemmen Diuretika Mineralsalze aus, eine Reihe von Medikamenten (Magentabletten, Medikamente gegen Diabetes und Parkinson...) sorgen für einen Leistungsabfall durch einen sich entwickelnden Vitamin-B12-Mangel.

So nimmt nahezu jeder „Herzpatient“ einen so genannten „Fettsenker“. Dass diese Medikamente die Entstehung eines körpereigenen Stoffes (Ubichinon-Q10) blockieren und z.B. eine Herzschwäche sogar noch verschlimmern können ist leider kaum bekannt.

Wichtig ist auch die „Verpackung“ der lebensnotwendigen bioaktiven Stoffe.
In der Natur liegen die Mikronährstoffe (Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe, Enzyme...) niemals „ nackt“ vor.
Das heißt, die Einzelsubstanzen sind in ihrer natürlichen „Matrix“ eingebettet. Damit meint man z.B. die zum Teil erst jetzt erforschten „sekundären Pflanzenstoffe“.
Jeder kennt den Spruch von Oma, dass das Beste vom Apfel in der Schale drinsteckt. Das ist gar nicht so falsch...

Warum lesen Sie eigentlich die Inhaltsangeben auf Ihren Lebensmittelverpackungen nicht genauso kritisch wie die Beipackzettel Ihrer Medikamente? Ernährung soll unsere Medizin sein, schon vergessen? Es lohnt sich, hierüber nachzudenken.
Glauben Sie bitte nicht den Versprechungen der Nahrungsmittelindustrie, einen besseren „Food Designer“ (Nahrungsmittelhersteller) als die Natur gibt es nicht!
Und konsultieren Sie bei Fragen zur Prävention und Therapie mit Mikronährstoffen bitte den Arzt Ihres Vertrauens, der Zweig heißt übrigens Orthomolekulare Medizin.
Keinesfalls jedoch darf der Einsatz von Nährstoffpräparaten eine Ersatzlösung für schlechtes Ernährungsverhalten sein.
In diesem Sinne...

Guten Appetit!

Alexander Lay
Facharzt Innere Medizin / D.O.M.

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