Blutegelbehandlung

 

Die moderne Hauptindikation für Blutegel ist die Arthrose der Kniegelenke (Gonarthrose)

4-6 Blutegel sind nach einer einmaligen Behandlung in der Lage, bei 80% der Patienten mit Kniearthrose eine Verringerung der Schmerzen um durchschnittlich 60% zu erreichen. Die Wirkung hält nachhaltig bei 60%  der Patienten über 3 Monate an, der Schmerzmittelgebrauch kann sich bis zu einer Dauer von 10 Monaten deutlich reduzieren

Michalsen A, Ann Intern Med.2003;139:724-30

Weitere Indikationen

  • Arthrose der Daumensattelgelenke (Rhizarthrose)
  • Arthrose der Schulter (Omarthrose)
  • Lokale Schmerzsyndrome
  • Gürtelrose (Herpes Zoster)
  • Einige internistische Erkrankungen
  • u.v.m.

Weitere Fakten

  • die Therapie mit Blutegeln ist eine der ältesten medizinischen Therapien
  • bis vor 200 Jahren wurden sie in Milliardenzahlen benötigt
  • bei Wundheilungsstörungen in der chirurgischen Medizin sind sie nicht wegzudenken
  • Blutegel werden am Menschen nur einmalig verwendet, dann gehen sie „in Rente“
  • Blutegel sind per Gesetz ein ARZNEIMITTEL. Sie spenden uns eine Vielzahl medizinisch wirksamer Substanzen
  • theoretisch betrachtet sind Blutegel ein Medikament, das örtlich auf einen handtellergroßen Bezirk einwirkt
  • Der Blutegel ist zoologisch eigentlich ein RINGELWURM (Annelide); ein naher Verwandter ist der Regenwurm
  • Der Blutegel lebt mit Mensch und Tier seit Jahrtausenden in einer medizinischen Lebensgemeinschaft (Symbiose)

Wer darf KEINE Blutegeltherapie erhalten?

Patienten mit verlängerter Blutung (Marcumar/Warfarin/Hämophilie), Patienten mit Magengeschwüren oder starker Gastritis, schwere Allergiker, Schwangere, Schwerkranke Patienten, schwere Diabetiker.


Zusammenfassung

Die Therapie mit Blutegeln bei Arthrosen und anderen Schmerzsyndromen ist eine hocheffektive Therapie, die auf Grundlage von modernen klinisch-medizinischen Studien wieder in die Integrative Medizin Einzug hält. Die Nebenwirkungen sind verschwindend gering und bestehen grundsätzlich aus einer (gewünschten) Nachblutung.